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Elternarbeit

Mit zwei häufigen (Zentral-) Fragen zur Elternarbeit soll der Grundansatz verdeutlicht werden:
  • "Kommen nicht vor allem die Eltern, die es nicht nötig haben zum Elternabend und in die Schule?"
Hinter dieser Frage steckt ein Bild vom Kontakt zwischen Eltern und Schule, das nicht aus dem Konzept einer offenen Zusammenarbeit, eines offenen Unterrichts oder kind-/schülerorientiertem Lernen und Arbeiten stammt.

Unausgesprochen wird bei dieser Frage davon ausgegangen, dass es problematische Schüler/innen und problematische Eltern gibt. Der Kontakt gleicht dann einem Feuerwehreinsatz in einem Brandfall. Unterstellt wird, dass gerade die Eltern, bei denen schon Brand unter dem Dach ist, zu Kontakten nicht bereit sind. Ist aber kein Feuer, was soll man dann mit Eltern machen, die sich trotzdem melden? Sie haben es aus dieser Sicht ja gar nicht nötig.

Offene Elternarbeit, offene Schule und offener Unterricht gehen davon aus, dass durch den Kontakt Eltern - Schule der Lernprozess jedes Kindes, jedes Schülers, jeder Schülerin und jeder Lerngruppe unterstützt werden kann.

Sicherlich gibt es Eltern, mit denen trotz offener Schule und offener Lehrperson kein Kontakt zustande kommt. Deswegen aber auf die Kontakte zu verzichten, die möglich sind, ist schon eine etwas eigenartige Logik!
  • Kann der Kontakt mit engagierten Eltern nicht sehr schwierig werden, weil diese sich einmischen und die Lehrperson völlig in Beschlag nehmen?"
Diese Frage spricht eine Gefahr an, die im Kontakt mit einer bestimmten Elterngruppierung durchaus vorhanden ist.

Wer an einem guten Kontakt interessiert ist und besonders engagierte Eltern mit einbezieht, muss sich neben der Offenheit ebenso klar die Abgrenzung aufzeigen, sonst entstehen Überforderung oder gar Überrollen. Hier heißt es klar aufzuzeigen, wo und in welchem Rahmen über das Minimalprogramm hinaus eine weitere Zusammenarbeit möglich ist.

So wie vom Lehrer oder der Lehrerin im Kontakt mit den Eltern Individualisierung gefordert ist, müssen auch engagierte Eltern akzeptieren, dass der Kontakt nicht mit allen gleich intensiv gestaltet werden kann.


Mehr Interesse? Die Bücher "Kindgerechte Grundschule gestalten" und "Schule als Lern- und Lebensort gestalten" beschäftigen sich in einem Kapitel mit der Elternarbeit. Auch "Lernstationen, die zur Auseinandersetzung mit Elternarbeit anregen, sind im zweiten o.g. Buch als Kopievorlagen enthalten.


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