offene unterrichtsarbeit
schülergerechtes arbeiten
lernen an stationen
elternarbeit
erwachsenenbildung
lerntypen





Schülergerechtes Lernen und Arbeiten

Schülergerechtes Lernen und Arbeiten definiert sich bereits aus den Begriffen. Das Lernen und Arbeiten muss sich mit den Voraussetzungen decken, die einzelne Lernende mitbringen.

Sie bringen Erfahrungen aus ihrem Lebensumfeld mit, aus ihrer Familie, ihrer Gruppe, ihren Freundinnen und Freunden usw. Gleichzeitig bringen sie auch Ansprüche im Bezug auf die Gegenwart und die Zukunft mit, für deren Erfüllung sie in der Schule Anregung und Handwerkszeug erwarten.
Jugendliche sollen auf ihre "Funktion" in Familie und Gesellschaft vorbereitet werden, zu dem sowohl die spätere berufliche Situation, die private und natürlich auch Dinge wie Freizeitgestaltung gehören. Schülergerechtes Lernen und Arbeiten muss also zunächst derartigen Ansprüchen gerecht werden. Im Hinblick auf das Lernen, das Arbeiten und den Umgang miteinander sind für mich zusätzlich die persönlichkeitsbestimmenden und persönlichkeitsprägenden Eigenschaften unbedingt zu berücksichtigen.

An der folgenden Auflistung von Anforderungen werden zumindest teilweise die zu berücksichtigenden Dinge sichtbar:

  • Möglichkeiten, beim Lernen und Arbeiten unterschiedliche Eingangskanäle zu benutzen und ggf. auch selbst bewusst Schwerpunkte zu setzen.
  • Möglichkeiten, sowohl in eher linkshirnorientierten linearen Strukturen zu arbeiten oder aber auch Dinge ganzheitlich und musisch betont anzugehen und zu erarbeiten, was eher der rechten Großhirnhälfte zuzuordnen ist.
  • Handlungsmöglichkeiten, bildliche Darstellungen und die Möglichkeit auf der Symbolebene (Schreiben, Lesen, Sprache - Buchstaben und Zahlen) zu arbeiten sollten öfters gleichrangig und in freier Auswahl ermöglicht werden.
  • Aktive Menschen sollten auch aktiv lernen und arbeiten können und nicht nur auf Anweisungen reagieren müssen (vorgegebene Aufgaben zu lösen ist meist reaktiv, Aufgaben zu verändern oder gar zu entwickeln ist nur aktiv möglich.)
  • Unterschiedlichen Sozialformen Gleichrang einräumen und sie auch (möglichst frei) zulassen. Der Wunsch nach Einzelarbeit, Partnerarbeit oder der Arbeit in Gruppen ist stark von der Persönlichkeitsstruktur von Menschen abhängig und sollte möglichst wertfrei beim Lernen und Arbeiten nebeneinander zugelassen werden, solange der Inhalt im Mittelpunkt steht und nicht das Erlernen einer bestimmten Sozialform.
  • Lernende sollten die Möglichkeit erhalten sich entsprechend ihrer Art entweder an einem Problem zu orientieren, das sie lösen müssen oder aber an einem Ziel, das sie von sich aus anstreben.

Lernende müssen die Verantwortung für ihre Art zu lernen sowie ihr Lernen und Arbeiten insgesamt zunehmend selbst übernehmen und können dies nur, wenn sie sich aus (in der Schule ermöglichter) Erfahrung heraus bewusst für einen Weg entscheiden können und vor allem der Lern- und Arbeitsweg eine herausragende Wichtigkeit erhält.

Falls Sie nun an mehr interessiert sind: Die Bücher "Kindgerechte Grundschule gestalten", "Schülergerechtes Arbeiten in der Sekundarstufe I" und das neue Buch "Schule als Lern- und Lebensort gestalten" beschreiben genauer und geben Hinweise auf das "Wie?"


Seitenanfang 


© 2002 Roland Bauer. Alle Rechte vorbehalten