Anfang der 80er Jahre haben Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg Pionierarbeit geleistet und damit begonnen, einen neuen Weg zum kindgerechten Lernen zu entwickeln,. Große Klassen und gravierende Unterschiede zwischen den Lernenden, z.B. in Hinblick auf Konzentrationsvermögen, Begabungsrichtung sowie Lern- und Arbeitstempo, machten diesen Lehrern zu täglich zu schaffen. Sie fanden eie besondere Art der Binnendifferenzierung: Für bestimmte Phasen des Unterrichts verteilten sie im Klassenraum Aufgaben unterschiedlicher Art, aber zu einem Thema.
(Quelle: Cornelsen Scriptor Werbetext)

Ein Beispiel

Beim Thema "Gewichte" im 3./4. Schuljahr können die Hauptaufgaben an den einzelnen Stationen lauten:

1. Gegenstände vergleichen
2. Komische Gewichtsstücke
3. ... ist so schwer wie ...
4. Personen und Gegenstände wiegen
5. Gleiches Gewicht - verschiedene Gewichtsstücke
6. Unterschiedliche Waagen
7. Einkaufstaschen sind schwer
8. Rechnen mit Gewichten

Dabei entscheiden die Kinder, ggf. bereits nach gemeinsamer Planung, selbst über Ihren Lernweg. Und sie lernen ein Thema längerfristig eigenständiger zu bearbeiten.

Worin liegen die Vorteile?

Das Lernen an Stationen berücksichtigt Unterschiede

• bei den Lernvoraussetzungen der Kinder
• und beim Lern- und Arbeitstempo.

Es ermöglicht

• fächerübergreifendes Arbeiten,
• handlungsorientiertes, besonders einprägsames Lernen
• und ganzheitliche Betrachtungsweisen.

Damit eignet sich diese Unterrichtsform für Phasen der Übung, für die Vertiefung von Inhalten, für das selbstständige Erarbeiten neuer Themen und für den intensiven Umgang mit Lehrbuchseiten oder anderen Unterrichtsmitteln.

Roland Bauer, Cornelsen Scriptor, 1997
Lernen an Stationen in der Grundschule
Ein Weg zum kindgerechten Lernen
ca. 168 Seiten, DIN A5 mit Abb., Paperback
DM ca. 26,-/öS 190,-/sFr 24,20
ISBN 3-589-21108-3